Die neue Wohnbebauung befindet sich in einer sehr vielfältigen Umgebung, die weniger durch die Erbauungszeit als vielmehr durch die Vielfalt der Bautypologien geprägt ist. Diese Mischung erstreckt sich vom geschlossenen Blockrand bis zur offenen Villenstruktur. Unser Entwurf basiert auf der Idee, diese Vielfalt in einer neuen, eigenständigen Form zu vereinen, die sowohl die Umgebung als auch die architektonischen Traditionen Weimars wie Goethes Gartenhaus oder den Klassizismus Coudrays aufgreift.
Entlang der Breitscheidstraße präsentiert sich das Gebäude in Form dreier Stadtvillen, wobei die nördlichste Villa als langer Körper den Blockrand zur Eckermannstraße hin abschließt. Aufgrund der hohen Lärmbelastung der Breitscheidstraße sind die Baukörper durch niedrige Zwischenbauten verbunden. Dies schafft nicht nur einen schallgeschützten Innenhof, sondern auch attraktive Dachterrassen und Wohnräume mit guter Belichtung von zwei Seiten.
Die Dachlandschaft entlang der Breitscheidstraße präsentiert sich abwechslungsreich mit verschiedenen Dachformen und Neigungen, darunter das flache klassizistische Walmdach und das steile Mansarddach. Durch die Vereinigung dieser Formen zu einem asymmetrischen Pyramidenstumpf entsteht eine neue und einzigartige Silhouette, die gleichzeitig historische Bezüge aufweist und zur lebendigen Dachlandschaft beiträgt.
Die Fassade spiegelt den klassizistischen Stil Weimars in ihrer Strenge und Einfachheit wider. Die aufwendigen Gestaltungen der Gewände aus der Gründerzeit werden hier in reduzierter Form aufgenommen, insbesondere durch die einseitig abgeschrägten und frei angeordneten Fensterleibungen. Dadurch entsteht ein subtil spielerisches Element, das unterschiedliche Fensterformate ermöglicht, während die Optik der Fassade einheitlich bleibt.
AG: GWG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Weimar