Das Wettbewerbsgrundstück, nördlich des Hauptbahnhofes Soest gelegen, liegt in einem heterogen Umfeld mit einer vorstädtischen ein – bis viergeschossigen Bebauung und ist von freistehenden Wohnhäusern, Geschosswohnungsbau, sowie Büros, Gewerbe und Sportflächen umgeben. Zwischen der Erschließungsstraße (Werkstraße), Sportplatz und Gewerbegebiet prägt ein stattlicher alt gewachsener Baumhain die Umgebung. Nach Süden hin prägen Stellplätze, der Gleiskörper mit Bahnhof und Einzelhandel das Grundstück. Die mittelalterliche Struktur der Soester Innenstadt südlich des Bahnhofes ist geprägt von den Kirchen, Fachwerkhäusern, der fragmentarisch erhaltenen Stadtmauer, wie weiteren Umfriedungen und den prägenden Einsatz von Grünsandstein. In Bezug auf das ortstypische Material und das Prinzip der Umfassungsmauern,werden die unterschiedlichen Bauvolumina des Neubaus in Sichtmauerwerk, das farblich den Soester Grünsandstein zitiert ausgeführt. Der einheitliche Materialeinsatz stärkt die Identität des Ensembles aus unterschiedlichen städtischen Nutzungen, und schafft darüber hinaus einen signifikanten, definierten Stadtbaustein auf der Nordseite des Bahnhofs. Die Abfolge Volkshochschule / Konferenzbereich – Verwaltung Stadtwerke / Kundenbereich – technischer Betrieb / Betriebshof von Ost nach Westergibt sich aus der Zugangssituation Hauptbahnhof und Werkstraße, der öffentlichkeitswirksamen Nutzungsabfolge wie Interna. Die Volkshochschule und das Verwaltungsgebäude sind als stützenarmer Stahlbetonbau mit aussteifenden Kernen konzipiert. Die Verwendung von Flachdecken ermöglichen diese hohen Spannweiten, gewähren flache Deckenuntersichten und die Integration von Wärmen, Kühlen per Bauteilaktivierung, Beleuchtung und Akustikelementen. Zu- und Abluft erfolgt über den Doppelboden. Durch homogene Hüllflächentemperaturen im Innerraum und eine zugfreie permanente Frischluftversorgung wird ein hoher Nutzungskomfort erzielt. Je nach Nutzung und Funktion wechseln sich Raum hohe Verglasungen mit Verglasungen ab Tisch- und Regalhöhe ab. Große Panoramascheiben mit Öffnungsflügel prägen die Arbeitsplätze. Der erforderlichen Schallschutz auf dem stark Lärm belasteten Bahnseite wird durch Schallschutzvergasung erbracht. Über eine effiziente Gebäudeleittechnik wird der Sonnenschutz entsprechend Sonnenstand und Außentemperatur gesteuert. Im Sommer wird somit zusätzlicher Wärmeeintrag vermindert. Im Winter kann die solare Energie genutzt werden. Die Tageslichtsteuerung und Raffstores mit Lichtlenkung minimieren den elektrischen Verbrauch der Beleuchtung bei gleichzeitigem hohem Nutzungskomfort. Das gewählte Sichtmauerwerk gibt dem Baukörper Identität, bezieht sich farblich auf den Soester Grünsandstein und zitiert typische Mauerwerksbauten in der Umgebung. Wie die fragmentarisch erhaltene historische Stadtmauer eint die homogene Backsteinfassade das Ensemble aus Volkshochschule, Stadtwerke und Betriebshof.
Ausloberin: Stadtwerke Soest und der VHS Soest