Das Wettbewerbsgrundstück, in Mannheims Nordosten im Stadtteil Wohlgelegen, liegt in einem stark heterogen Umfeld mit einer städtischen ein – bis neungeschossigen Bebauung und ist von Universitätsklinikum, Friedhof, Geschosswohnungsbau sowie Verwaltungs- und Gewerbebauten umgeben. Das Grundstück wird über die stark frequentierte Röntgenstraße angefahren und über die Cheliusstraße, Am Friedhof und Krafft-Ebling Straße erschlossen. Der Dialog mit dem Klinikum liegt nahe, die Nutzung des MMT Campus und der Medizin bedingen sich gegenseitig, die Identität im heterogenen Umfeld kann somit gestärkt werden. Auf die fächerförmige nördlich Randbebauung des Klinikums wird mit den beiden westlichen Baukörpern des MMT reagiert und in Bezug gestellt, die beiden östlichen Baukörper ordnen sich parallel den angrenzenden Straßen und der landeseigenen Entwicklungsflächen ein und verankern den Campus im Quartier. Durch das städtebauliche Ensemble des MMT Campus entsteht eine Platzfolge aus Loggia und Patio. Die Loggia verbindet den Campus mit den landeseigenen Entwicklungsflächen sowie mit dem Klinikum und überwindet die Höhendifferenz über einen kurzgeschnittenen Treppenaufgang und einer ausgedehnten raumgreifenden Rampenanlage, die auf drei Ebenen Aufenthaltsmöglichkeiten in der schmalen Grünanlage bietet. Der Patio wird von allen 4 Gebäuden umringt und von den einzelnen erdgeschossigen Flächen bespielt, die zentrale Grünfläche markiert den ruhenden Pol des Ensembles. Der großzügige Grünraum des Klinikums wir auf dem MMT Gelände aufgenommen und fortgeführt. Die Staffelung der Gebäude von V auf IV auf III reagiert auf den südliche Auftakt des Campus und das Ausklingen zum Hauptfriedhof hin. Das BDC als Impulsgeber und Auftaktgebäude des MMT Campus, wird als kompakter fünfgeschossiger Baukörper konzipiert, der durch seine Positionierung den direkten Bezug zum Klinikum aufweist und sich der landeseigenen Entwicklungsfläche zuwendet. Durch die exponierteste Lage auf dem Campus ist das BDC über die Röntgenstraße aus beiden Richtungen klar wahrnehmbar und im Stadtraum lesbar. Der Bezug zu den denkmalgeschützten Gebäuden, altes Kesselhaus, alte Mälzerei und weiter historische Isolierstation und Arkadenbau des Hauptfriedhofes ist gewollt und austariert. Die Fassadengestalt des BDC orientiert sich an den klar strukturierten Denkmälern und bezieht sich in Farbigkeit und Ordnung auf Kesselhaus und Mälzerei. Der Materialwechsel von Klinker auf Metall erklärt sich über die innere Lage im Quartier und der Eigenständigkeit der Nutzung.
Ausloberin: Stadt Mannheim