Die Fassadengestaltung der Kältezentrale sieht sich am nördlichen Rand des Unigeländes im Übergang zum landwirtschaftlichen genutzten Neuenheimer Feld. Um das Volumen in die heterogene Umgebung einzubetten bedienen sich die Architekten des Bildes eines Steinbruchs, der den Fels, die Flora und den Himmel zeigt. Das Volumen wir somit drei waagerechte alternierende Ebnen geteilt, die Zugangsebene aus Beton steht für den Fels, die Fassadenbegrünung für die Flora und das bewegte metallische Fassadenkleid für den Himmel. So wird das Volumen wohlfeil geteilt und interpretiert die Anmut der Bergstraße. Hier kommt der rad- und fußläufigen Betrachtung vom Klausenpfad wie Im Neuenheimer Feld eine große Bedeutung zu. Fels, den gegebenen sichtbaren Betonflächen mit ihren Öffnungsanteilen wie Revisionstoren, werden mit einer Matrize belegt und mit einem sandigen Zuschlag versehen, der eine warme und strukturierte Betonfläche generiert. Das Treppenhaus zeigt sich in voller Höhe in dieser Felsoptik. Teilflächen in der Fassade werden mit Lehmflächen belegt, diese wie die umliegenden sandigen und erdigen Streifen rund um das Gebäude dienen der Artenvielfalt als Baumaterial. Flora, die zum größten Teil bodengebundene Fassadenbegrünung wird durch Pflanztröge in der Ebene + 4.50 ergänzt und ergibt durch die Pflanzenvielfalt ein sich über die Jahreszeiten wechselndes Bild, das sich mit Immergrün, Rot- wie Gelbfärbungen und Blütenpracht schmückt. Die grüne Fassade übernimmt hier große Aufgaben im Quartier, für die Luftqualität, bindet CO2 und Feinstaub, bildet ein temperatursenkendes Mikroklima im Sommer, das über eine Tröpfchenbewässerung noch verstärkt werden kann, im Winter unterstützt die Abwärme die Pflanzenvielfalt. Es werden enorme Grünflächen erschaffen ohne Grundflächenverbrauch, die Artenvielfalt von Vögeln, Schmetterlingen etc. wird gefördert, Bienenhabitate und Fledermaushabitate werden in die grüne Fassade integriert und fördern hier die Biotopvernetzung. Die grüne Wand wirkt schallabsorbierend und schränkt durch den Abstand zur Betonfassade die notwendige Belüftung nicht ein. Die Fassade hat einen geringen Pflege-, Wartungs- und Instandhaltungsaufwand und stellt einen hohen Nutzungsfaktor für alle dar. Himmel, die luftoffenen 2 Dachgeschosse erhalten ein kinetisch metallisches Paillettenkleid, das an einer verzinkten Stahlkonstruktion hängt und sich im Wind bewegt. Durch Reflexion, Licht und Schatten erhält das Dachgeschoss eine luftoffene sich in Bewegung haltende transluzente Fassade, die sich in Starenflug und Wolkenformation übt.
Ausloberin: Vermögen und Bau, Baden-Württemberg