Zwischen zwei dominanten Hochschulgebäuden (eines derzeit nur als Planung existent) gelegen, ist der Bau der Cave keine städtebaulich relevante Masse, sondern vielmehr ein eigenständiger Kontrapunkt. Statt sich den Fluchten der Nachbargebäude unterzuordnen, schreibt sich der Körper deshalb zwar in die vorgegebenen Grenzen ein, nimmt jedoch mit seiner Schrägstellung Bezüge aus der Umgebung auf; neben der markanten Schräge des neuen Hochschulgebäudes, aus der sich die Schrägstellung des neuen Körpers ableitet, ist dies die Orientierung der Hauptachse des John-Deere-Geländes. Durch die Schrägstellung behauptet sich die relativ geringe Baumasse als eigenständiger Körper, wart den Abstand zu den Bestandsgebäuden und bildet im Innen des Geländes einen geschützten dreieckigen Raum aus, der als äußerer Aufenthaltsraum dient. Indem er vom bestehenden Institutsgebäude, dem Motorenprüfstand und dem Neubau gebildet wird, ist er unabhängig vom Zeitpunkt der Ausführung des neuen Hochschulblocks. Mit einer Spitze ragt der Körper im Obergeschoss leicht in die Straßenachse und signalisiert die Bedeutung des Hochschulquartiers. Während die 6-Seiten-Cave als vollkommenster Raum der virtuellen Realität größtmögliche Flexibilität und Unbestimmtheit von Raum und Material darstellt, muss die Architektur, die materielle Hülle eine Festlegung erfahren, stellt im Gegensatz zur Cave eine optische und haptische Konstante dar. Kann es eine materielle Entsprechung der „Virtuell Reality“ geben? Da die Materialität dem schnellen Wechsel der virtuellen Realität nicht folgen kann, findet sich die Antwort in der Form: Inspiriert von der Cave mit Ihrer 6-seitigen Projektion entsteht ein prismatischer Körper, der den unsichtbaren Part der Cave, die allseitigen Projektionswege und Strahlengänge thematisiert und so die architektonische Verkörperung des konstanten technischen Prinzips der Cave darstellt.
Ausloberin: Vermögen und Bau Baden-Württemberg