PLM, Planken Mannheim
Ankauf im Wettbewerb, 2008

Die Planken sind historisch betrachtet eine Reihung unterschiedlicher Stadträume im Gegensatz zur Breiten Strasse, die von Beginn an als Achse geplant war. Im Freiraum zwischen dem Quadratraster der Bürgerstadt und der Befestigungsanlage der Friedrichsburg liegt der Ursprung der Planken. Durch diverse Eingriffe wurden dieser zu einer durchgängigen Straße umgeformt. Der Entwurf zielt darauf, historische Zäsuren und Sequenzen als gliedernde und verbindende Elemente wahrnehmbar zu machen. Diese Sequenzierung birgt diverse Potentiale: Orientierung schaffen, Adressenbildung über eine Stärkung der Signifikanz der einzelnen Orte, Verweben mit den umliegenden Quartieren, hohe Flexibilität des Konzepts. Es besteht die Möglichkeit der phasenweißen Umsetzung einzelner Sequenzen, Länge und Größe der Sequenzen sind dehnbar, d.h. erweiterbar auf angrenzende Quadrate. Um diese Potentiale freizulegen haben wir ein Vokabular entwickelt, das eine Ordnung über diversifizierte Grünräume herstellt. Durch die Reduktion auf die Grundbausteine des öffentlichen Raumes im städtischen Gefüge, auf Platz und Straße und durch das Wegnehmen verunklärender Ausstattungselemente wird die ästhetische Qualität des städtischen Raumes wieder hergestellt. Als Gestaltungskonzept des Stadtraums wird die Reduktion auf zwei strukturelle Typen von Verkehrsflächen vorgeschlagen: der Grundteppich Planken mit seinem Netz der drei Straßenräume und Querverbindungen wird überlagert von großen Plätzen und Platzbereichen. Der Grundteppich des Stadtbodens zeigt sich in niveaugleichem Ausbau im lesbaren Duktus eines Straßenraumes. In den Grundsequenzen unterstreichen die Baumpflanzungen dabei die Linearität des Straßenraumes. Im Kontrast dazu stehen die Hauptsequenzen mit ihren Platzbereichen. Sie zeichnen sich durch ein differenziertes Verlegmuster des Belags und dem Konzept der freien Baumstellung aus, welches den erhaltenswerten Baumbestand integriert. Den unterschiedlichen Baumarten kommt bei der Entwicklung unterschiedlicher Teilräume die Rolle des Identitätsträgers zu. Entscheidend für die Gestaltung dieses Straßenzuges ist, dass er nicht als in die Länge gezogene Platzfläche verstanden wird – durch die Ausbildung von beidseitigen Entwässerungsrinnen innerhalb der einheitlichen, schwellenfreien Belagsfläche wird der Duktus einer Strasse transformiert, aber erkennbar beibehalten. In der räumlichen Wahrnehmung entsteht ein großzügiger, zusammenhängender  Stadtraum, klar definiert durch die gebauten Fassaden und den einheitlichen, fast monochromen Stadtboden. Ziel ist eine reduzierte Farbwelt durch Begrenzung auf wenige Materialien: Anthrazitgrauer Plattenblag und Asphalt als durchgängiges Material im Stadtboden. Stadtmöblierung aus weißem Beton. Dazu mattierter Edelstahl für Abgrenzungen, Poller, Papierkörbe und Fahrradbügel, Mastleuchten anthrazit lackiert und naturfarbene Sonnenschirme. Als übergeordnetes Leitmotiv tauchen die Blattformen der Bäume als Ornament auf Bänken und Straßenbahnhaltestellen wieder auf.

Ausloberin: Stadt Mannheim