Das Wettbewerbsgrundstück, umgarnt vom Hauptbahnhof und Schwetzinger Vorstadt Mannheims, liegt in einem stark heterogen Umfeld mit expandierender urbaner Bebauung und wird von mehrgeschossigen Wohnbauten, Verwaltungs- und Bürobauten, Hotels sowie von Parkhäusern umgeben sein. Das Grundstück liegt an der stark frequentierten Reichskanzler-Müller-Straße und wird über die Keplerstraße, Kopernikusstraße und Heinrich-von-Stephan-Straße erschlossen. Der Dialog mit den geplanten Geschosswohnungsbauten, Büro- und Hotelbauten liegt nahe, sowie der Bezug zur Schwetzinger Vorstadt. Die Identität für das heranwachsende Quartier aus Wohnen, Essen, Hotel, Ärztehaus und Büro im heterogenen Umfeld kann somit gestärkt werden. Die vorgegebenen Stadtkanten sind nachvollziehbar und werden über die Neubauten eingehalten. Die Zonierungen der einzelnen Häuser und Nutzungsstrukturen werden städtebaulich aufgenommen und rhythmisieren die Baukörper in der Taktung des Umfeldes und in ihrer Nutzung. Die Orientierung, Adress- und Kantenbildung des neuen Postquadrats artikuliert sich folgerichtig aus den Bürobauten in der Keplerstraße und dem Ärztehaus in der Kopernikusstraße. Diese kräftigeren Gebäude stehen mit durchgehender Materialität, auch im Sockelgeschoss, fest auf dem Boden und fassen die flankierenden Gebäude mit ausgeprägtem Sockel. Eine bewusste Auswahl an Fassadenmaterialien, Backstein, Putz, Beton sowie Fassadentypologien werden aus dem angesprochen Umfeld übernommen, über Varianten von Sockel und Metallstrukturen wieder zusammengefasst. Das neue Postquadrat erhält somit eine eigene Identität und verwebt sich mit dem gegebenen Mannheim. Ein nachhaltiges Gesamtenergiekonzept wird durch minimierten Energie- und Ressourcenverbrauch im Sinne des Umweltschutzgedankens geleitet, dazu wird zunächst der Wärmebedarf des Gebäudes durch einen sehr guten Wärmeschutz der opaken Bauteile und durch hochwärmedämmende Verglasungen niedrig gehalten. Die hohen Fenster mit Sonnenschutz ermöglichen eine sehr gute Versorgung mit Tageslicht, bei gleichzeitiger Vermeidung von sommerlicher Überwärmung. Die Dächer werden extensiv und intensiv begrünt und alternativ mit einer PV Anlage ausgestattet. Die technikfreien begrünten Dachflächen eignen sich für den Einsatz von Photovoltaik-Modulen. Eine gute Südausrichtung ohne externe Verschattung kann hier gewährleistet werden. Durch die Einspeisung des erzeugten Stroms kann die Primärenergiebilanz des Gebäudes weiter verbessert werden. Die weitläufigen Dachflächen könnten zusätzlich als Erholungs- und Sportraum genutzt werden, ein gemeinschaftliches Konzept über alle Dachflächen wäre wünschenswert, der gemeinsamen Nutzung stehen aber leider die verschiedenen Eigentümer und Nutzungen im Wege, vielleicht ergeben sich aber Synergien.
Ausloberin: Ostermayer Wohnbau GmbH Altrip