Das Wettbewerbsgrundstück in Berlin Friedrichshain liegt in einem stark heterogen Umfeld mit einer urbanen Bebauung, ist vom Ostbahnhof, der Bundespolizei, dem höhergelegenen Gleisfeld, dem historischen Postbahnhof sowie dem geplanten Hotel am Postbahnhof umgeben. Das Grundstück wird über die stark frequentierte Straße der Pariser Kommune angefahren und über die Planstraße im Nordosten und dem geplanten Stadtplatz erschlossen. Der Dialog mit dem historischen Postbahnhof und geplanten Hotel am Postbahnhof samt Stadtplatz liegt nahe, die Identität für das Quartier im heterogenen Umfeld kann somit gestärkt werden. Die vorgegebenen Stadtkanten sind nachvollziehbar und werden über den Neubau eingehalten. Die Orientierung und Adressbildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung erfolgt wie beim Kopfbau des historischen Postbahnhof zum Stadt(Quartiers)platz hin. Die Figur aus verspringenden Sockelplatten und dem mittigen aufgehenden Bürokörper mit Schmalseite zum Platz, spielt und interpretiert die Zentralsymmetrie des Kopfbaues des Postbahnhofs, nimmt auf der Südostseite respektvoll Bezug zur Sockelzone des Postareals, formuliert mit dem erdgeschossigen Rücksprung zum Platz eine prägnante Eingangssituation und bildet ein rückspringendes, informativ und stadträumlich präsentes Schaufenster an der verkehrsreichen und quirligen Straße der Pariser Kommune. Konferenz- und Bürogrundrisse mit vielfältigen, abwechslungsreichen Innen- und Außenbereichen prägen wesentlich die Lebens- und Begegnungsqualität im Gebäude. Erholungsräume, die zugleich ganz unterschiedlichen Aktivitäten Raum bieten: Einander treffen und sich austauschen, etwas erarbeiten und hinausschauen. Diese Räume sind kooperative und kommunikative Zonen im Gebäude, die das Wohlbefinden und den Findungsgeist der Nutzer fördern. Über die Planstraße im Nordosten werden die überdachten verschließbaren Mitarbeiterfahrradstellplätze, die Behinderten PKW Stellplätze, der Müllraum und die Anlieferung erschlossen. Weiter Besucherfahrradstellplätze befinden sich auf der Platzseite neben dem Haupteingang. Über das großzügige Foyer erreicht man im Erdgeschoss die Bibliothek, das Archiv sowie weitere Arbeitsplätze, Allgemeinräume und die Aufzüge. Weiterhin folgt eine Stapelung vom Öffentliche zum Nichtöffentlichen, so gelangt man über eine große Freitreppe mit Sitzstufen (kleines Auditorium) in den Veranstaltungsbereich mit Gastronomie im ersten Obergeschoss. Ein Luftraum verbindet die ersten beiden Obergeschosse, wirft Licht in die Mitte dieser Ebenen und verbindet den Veranstaltungsbereich im 1.OG mit Sonderveranstaltungsbereich und Dachterrasse im 2.OG, hier befinden sich auch FIZ und Arbeitsplätze für geringfügig Beschäftigte. Ab dem 3.OG reduziert sich der Baukörper funktional auf frei bespielbare Verwaltungsgeschosse mit Aufzugsvorraum, Sicherheitstreppenhaus und Sanitärblock. Es folgt eine organisatorische Stapelung der Bereiche aus dem Raumprogramm als erster Vorschlag, eine volle Flexibilität ist hier gegeben.
Ausloberin: Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin